„Weißt du, wer ich bin?“

Eine Betrachtung zum Begegnungstag der Religionen. Am 12.10.2025 feiern wir wieder den traditionellen Begegnungstag der Religionen in Schwerin. Sein Titel ist Programm „Weißt du, wer ich bin?“ Es geht darum, im Miteinander auf den anderen zu hören, ihm zu zuhören, um ihn zu verstehen. Es geht darum, im Gespräch, im Essen und Trinken, im

Letzte Worte über den Menschen – und über Gott

Wochenimpuls September 2025-4:
Zum Sehen für die Menschheit?
In der letzten Meditation im Monat September über kirchliche Sinnspuren in not- und säkularen Wendezeiten komme ich noch einmal auf die Anthropologie, die Lehre über den Menschen zurück, die sich heute aufspaltet in einen unübersehbaren Pluralismus von Wissenschaften, die unzählig viele und verschiedene Aspekte immer differenzierter erforscht und – hoffentlich zum Segen für die Menschheit – auch anwendet. Niemand wird …

Wie umgehen mit der AfD?

Bezugnahme auf den Beitrag in der SVZ vom 26.09.2025, Seite 4 „Der AfD ist nur mit demokratischen Mitteln beizukommen.“  Zunächst: Unumstritten ist die Tatsache, dass nur die demokratische Auseinandersetzung mit Argumenten zielführend ist. In vielerlei Hinsicht kann ich Herrn Kords zustimmen, denn auch ich sehe viele Enttäuschte ob der geringen Renten, der Erfahrung, dass sich … Weiterlesen …

Ungewissheit und Wagnis – das Ringen um den Menschen

Der „Philosoph von Münster“.

Vor 85 Jahren, am 03.April 1940 starb der ‚Philosoph von Münster‘, Peter Wust (1884-1940) an den Folgen einer Kieferkrebserkrankung. Wust galt seinerzeit als einer der bedeutendsten Vertreter der christlichen …

Was ist eine theologische Frage?

Wochenimpuls September 2025-3:
In seinem Buch „Karl Rahner – Eine Einführung in sein theologisches Denken“  ist das zweite Kapitel überschrieben mit „Aber vom Menschen wissen wir nichts…“. Es geht um die vielfachen Fragen, was es denn mit dem Menschen auf sich hat. „Was ist des Pudels Kern?“ hätte Goethe gefragt auf der Suche nach dem Menschen, was ihn denn im „Innersten zusammenhält“. Was macht den Menschen wesentlich aus? Wer …

Demokratie auf dem Abstellgleis?

Zur Berichterstattung in der SVZ zum Rücktritt von OB Dr. Badenschier. Fassungslos vernahm ich gestern Nachmittag auf einer Autofahrt den geplanten Rücktritt des Schweriner Oberbürgermeisters Dr. Rico Badenschier. Seine sympathische, ruhige Art im heute so lauten Politikbetrieb nötigten mir – neben viel Respekt – auch Dankbarkeit und Hoffnung ab. Mindens ebenso fassungslos war ich allerdings … Weiterlesen …

Glaubensverkündigung in einer Zeit, die (scheinbar) Gott vergessen hat

Glaubensnot und Glaubenschance.

Wo kommt Gott in meinem Leben vor? Kommt er überhaupt noch vor? Sind nicht längst alle Lebensvollzüge vollständig säkularisiert, so dass er weder einen Platz dort hat noch haben kann? Ist Gott nicht überflüssig (geworden)? Ist er eine nicht mehr benötigte und untaugliche Hypothese, die längst ausgedient hat? Ist er begrifflich ein Unding, weil es keinen ‚Ort‘ und kein Kriterium gibt,

Interkulturelle Woche 2025 in Schwerin

Beiträge der Religionen Zeichen der Verbundenheit und der Zusammengehörigkeit Mit Beginn der Interkulturellen Woche (21. – 28. September) trifft sich in Schwerin um  17.00 Uhr in der Synagoge der Interreligiöse Dialog, um am Internationen Tag des Friedens für diesen zu beten, und zwar in Gemeinschaft anderer Beter als Zeichen der Verbundenheit und der Zusammengehörigkeit. (In Anspielung auf eine bekannte … Weiterlesen …

Was kann man noch wissen, was kann man noch glauben? 

Wochenimpuls September 2025-2:
Kirchliche Sinnspuren in not- und säkularen Wendezeiten ist unser Thema. Wir wollen Fragen stellen, Fragen, die Selbstverständlichkeiten aufheben. Wir leben nicht mehr in Zeiten des militanten Atheismus wie im 19. Jahrhundert. Es gab eine Zeit, in der man sich dazu verstieg, zu behaupten, man wisse nicht nur, dass es Gott nicht gibt. Man könne sogar beweisen, dass und warum es ihn per se gar nicht geben kann. Diese …

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten …

Die (vergebliche) Suche nach der ‚Weltformel‘.  

„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin.“ Diese Zeilen eines Gedichts von Heinrich Heine (1797-1856) fielen mir unlängst ein beim Lesen eines Leserbriefes im Schweriner ‚Blitz‘ zum Thema ‚Politikmüdigkeit‘. Heine widmete seine Verse der schönen Jungfrau Loreley, die mit ihrer Anmut und ihrem Gesang tollkühne Freier anlockte. Warum? Letztlich nur, um sie zu betören, so dass sie unvorsichtig wurden und die Fluten des Flusses sie verschlungen. Es war diese schön- schaurige Geschichte, die mir in den Sinn kam, als ich las von ‚Volksverdummung‘, von ‚dummen Politikern‘, die nur als Marionetten agieren an den