Kirche auf dem Prüfstand – Leserbrief

Zum Artikel „Wie die Kirchen mit Anbiederung ihre Mitglieder vertreiben“- SVZ vom 14.04.2025.

Ich zitiere:

„Mit der teilweise unerträglichen Anbiederung an die aktuelle Politik stoßen die Kirchen Andersdenkende oder Querdenker vor den Kopf … Gott ist natürlich queer. Für viele ist die Kirche nur noch eine grüne Organisation mit einer kleinen Seelsorgeabteilung.“

Pauschalurteil

So geht es munter weiter, natürlich darf der Missbrauch nicht fehlen mitsamt der Vertuschung desselben, der Hinweis auf das Waffensegnen usw. usf. Ich möchte diesem Pauschalurteil nichts entgegnen. Wer so pauschal urteilt, urteilt vor allem über sich selbst.

Kirche ganz anders erlebt

Ich möchte nur über meine eigene, persönliche Erfahrung berichten. Ich habe eine andere Kirche erlebt, als sie hier geschildert wird! Und ich erlebe Kirche auch heute anders, als es die Autoren glauben machen möchten. Das eigentliche Anliegen der Kirche wird von einem gänzlich unverdächtigen Zeugen ins Wort gebracht. Ich möchte es hier anführen, weil es die einzige ‚Alternative‘ zum Anliegen von Kirche und Glauben ‚auf den Punkt bringt‘: 

„Man kann sich gegen alles das entscheiden, wovon sich Jesus überzeugt gab: dass unser Dasein in den Händen eines <<väterlichen>> Gottes ruhe, der möchte, dass wir sind, und der uns selbst im Tode nicht verlassen werde; – dann aber muss man sich für eine Welt entscheiden ohne Gnade, und man muss dann auch wissen, was man damit auf sich nimmt; oder man wählt für sich den Standpunkt Jesu, dann wird der Mann aus Nazareth zum Grund für eine Menschlichkeit, wie sie sonst nicht zu leben wäre…“

(Drewermann, Wendepunkte, 229) 

Diese Art von Menschlichkeit, die auf dem „Standpunkt Jesu“ beruht, habe ich in der Kirche und durch sie erfahren dürfen. Bis heute! Gott sei Dank!

Image by Gerd Altmann from Pixabay

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