Weißt du, wieviel Sternlein stehen …

Wochenimpuls März 2025-1

Wenn wir den Monat März unter das Motto stellen: Mit den Augen des Herzens auf der Suche nach Wahrheit und Liebe, dann fällt mir zunächst ein Kinderlied ein, das ich selbst als Kind gern gesungen habe und dass ich auch heute noch gern singe. Ich habe es unseren Kindern oft vorgesungen und singe es auch unseren Enkelkindern gern vor. Denn das Lied: Weißt du, wieviel Sternlein stehen? ist so recht dazu angetan, mit den Augen des Herzens zu schauen. In der dritten Strophe heißt es: 

„Weißt du, wieviel Kindlein frühe, steh’ n aus ihrem Bettchen auf.
Dass sie ohne Sorg‘ und Mühe fröhlich sind im Tageslauf.
Gott der Herr rief sie mit Namen, dass sie all in‘ s Leben kamen.
Kennt auch dich und hat dich lieb, kennt auch dich und hat dich lieb.“

Was für ein Vertrauensvorschuss, welch eine Zusage: Du bist bei deinem eigenen Namen gerufen, du bist gemeint, kein anderer! Du bist geliebt. Nicht nur heute – seit unvordenklichen Zeiten – für immer! Schiller rief aus: „Über‘ m Sternenzelt dort droben, muss ein guter Vater wohnen.“ 

Ein denkendes Schilfrohr

Ich erinnere mich an einen Urlaubsausflug in die arabische Wüste. Es war stockfinstere Nacht – und wir konnten den Sternenhimmel sehen in seiner ganzen, unermesslichen Pracht, Fülle und Erhabenheit. Wer angesichts dessen nicht in‘ s Staunen gerät, der ist im wörtlichen Sinn arm dran. Und doch: Wir wissen, dass der große französische Mathematiker Pascal sich zu Tode ängstigte und erschrak ob des „Schweigens der unendlichen Räume“. Die nüchterne, moderne Physik zeigt uns räumliche und zeitliche Dimensionen auf, denen wir nicht gewachsen sind, die allesamt gegen Unendlich gehen, die völlig unvorstellbar sind – im Makro- und im Mikrokosmos. Dimensionen, die tatsächlich neben dem Staunen vor allem auch Schrecken und Angst hervorrufen können.

Pascal verdanken wir auch ein treffliches Bild über das Verhältnis des Menschen zum unendlichen Weltall. Er beschrieb den Menschen als ein flackerndes Windlicht, als ein schwankendes Schilfrohr, um seine Gefährdungen anzuzeigen angesichts der unendlichen Zeiten und Räume. Aber dieses Schilfrohr, das im Wind hin – und her weht, ist ein DENKENDES Schilfrohr. Damit beschreibt Pascal die große Ambivalenz des Menschen zwischen Ohnmacht und Würde. 

Bild von MiKi-STUDIO auf Pixabay

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