Wochenimpuls August 2025-2
Ganzheitlich Leben erspüren – ganzheitlich Glauben riskieren – der Urlaub ist hierfür in besonderer Weise geeignet, weil er Ruhe und Entspannung schenkt. Ebenso Freiheit und spielerische Leichtigkeit, sich auszuprobieren, Neues zu erkunden und zu entdecken. Was aber, wenn in einer stillen Stunde, beim Betrachten des Sternenhimmels oder in einer klaren Mondnacht Fragen dringend werden, die im Alltäglichen sich nicht an die Oberfläche des Bewusstseins drängen? Fragen, die oft abgewiesen werden, die als störend empfunden werden, denen gegenüber man rasch versucht, zur Tagesordnung überzugehen? Dankbar bin ich Schriftstellern, die den Mut haben, solche Fragen nicht nur zu zulassen, sondern sie auch zu formulieren:
„Aber die fürchterliche Frage: Wozu das alles, wird immer lauter werden, je mehr die kleine Kugel, auf der wir gefangen stehen, von wimmelnden Massen überläuft und tolle Erfindungen ihnen Macht geben über ihr eigenes Sein und Nichtsein… die Rotationswalze des allgemeinen Dialogs steht still, weil jeder immer schon weiß, was überhaupt gesagt werden kann…ein Erwachen bei sich ist unvermeidbar, ob man sich nun einsam wiederfindet oder, was vielleicht schlimmer ist, im Spiegel des Du, zu dem man vor sich floh…Die ganze Frage ist, ob jemand hier, in diesem eisigen Schweigen unterhalb des Lärms noch ein Wort weiß.“
„Ob jemand hier … noch ein Wort weiß“ – Manchmal denke ich, unser Leben ist ein einziges Suchen nach einem Wort der Annahme, der Geborgenheit, des Friedens und der Freude. Vielleicht kann der Urlaub eine Verheißung sein. Eine Verheißung für den „Tag der keinen Abend kennt.“
Bild von Nikolett Emmert auf Pixabay