Der Mensch ist keine in sich ruhende Monade, sondern immer Mit-Mensch

Wochenimpuls April 2025-4

In unserer jüngsten Überlegung kamen wir zu dem Schluss, dass der Mensch keine in sich ruhende Monade (Leibnitz) ist, sondern immer als Mit – Mensch existiert. Von Anfang an, denn am Lächeln der Mutter und des Vaters erwacht das Kind zu seinem Selbstbewusstsein. Ich wage die Aussage, dass Menschen, denen zu Beginn ihres Lebens nicht die erforderliche Zuwendung und Liebe zuteilgeworden ist, sie oft ihr gesamtes Leben – und das fast immer vergeblich! –  dazu nutzen, um sich (oft verzweifelt) das zu holen, was ihnen vorenthalten worden ist. Sie ‚verbrauchen‘ damit oft ihr Leben im wahrsten Sinn des Wortes. Und zwar für etwas, was sie unbedingt, not-wendig brauchten und brauchen – und (leider) nicht im erforderlichen Maß erhalten haben.  Warum tun sie solches? Um sich (endlich!) als angenommen, als geliebt zu erfahren. Wie oft scheitern solche Versuche und enden in Lebenseinststellungen und Haltungen, die einen erzittern lassen. Man schaue sich nur die Lebensläufe von Stalin, Hitler oder anderen Massenmördern an. 

Womöglich liegt in diesen -so oft vergeblichen! – Versuchen, eine nichtgelebte Lebensphase nachzuholen und sich mit Gewalt und Macht das anzueignen, was einem nur geschenkt werden kann – wie Liebe und Vertrauen – auch ein Zugang zu manchen schrecklichen menschlichen Abgründen. Daraus darf in keinem einzigen Fall eine Relativierung des Schrecklichen abgeleitet werden!!! Wohlgemerkt, es ist ein ganz zaghafter Versuch, einen Zugang des Verstehens zu finden, vielleicht…

Bild von Alicja auf Pixabay

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