Wochenimpuls Juni 2025-2
Ich denke …
- Ich denke an den seit nunmehr über 3 Jahre andauernden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, an die zynische Verdrehung der Tatsachen, als ob das überfallene Land Schuld am Überfall hat.
- Ich denke an das ‚Heilige Land‘, in dem so viel ‚Unheiliges‘ passierte und passiert.
- Ich denke an unser Klima und die Sorglosigkeit in den reichen Industrie-Nationen, als ob wir mehrere Erden hätten.
- Ich denke an den Sudan, an Eritrea, an die verfolgten Kurden und Jesiden.
- Ich denke an all die vielen Verschwörungsmythen, den offenen oder versteckten Hass auf Menschen jüdischen Glaubens.
- Ich denke an all die vielen, oft hasserfüllten Kommentare in Bezug auf Menschen mit Migrationshintergrund.
- Ich denke an fehlende Integrationsmöglichkeiten und finanzielle Ressourcen, um vor allem die Fluchtursachen wie Kriege zu beenden und mangelnde Perspektiven in den Heimatländern zu beheben.
All diese Vorgänge machen mich ratlos und hinterlassen eine große Frage: Wie ist das mit den Christen? Sind wir nicht die Mehrheit auf unserem Globus? Sind wir nicht eine große Anzahl, die etwas bewegen kann? Welche Art von Kirche existiert bei uns? Ist die nachfolgende Illustration wirklich nur eine Karikatur?
„telegramm vom 14.04.2014 – telegrammempfänger: bischof der heimatpfarrei in kenia/afrika
text:
bin gut in deutschland angekommen – stop – finde katastrophale glaubenslage vor – stop – steril abgebrühte fertigbetonhöhlenmenschen-stop-vegetieren antriebslos-stop-mit vollgestopften bäuchen-stop-konsumgütergeblendetr-stop- und wunschlos unglücklich dahin-
ich nehme die herausforderung an-stop- brauche dazu allerdings dringend verstärkung-stop- um die sauregurkenzeit in ihren seelen-stop – zu beenden
absender: abgesandter der afrikanischen missionare“ 1
[1] Dieses Zitat stammt von Peter Herrlein – ich habe es im Jahreslesebuch „Jeder Tag ein neuer Anfang“ von Alfred Müller – Felsenburg, Augsburg 2003 gefunden am 7. April.
Bild von Henrikas Mackevicius auf Pixabay