Der religiöse Mensch ist ein dankbarer Mensch

Wochenimpuls März 2025-3

„Aber die Wirklichkeit dieses Universums ist doch letztlich ganz anders, als es uns diese Erfahrung unserer Nichtigkeit und Verlorenheit im erbarmungslos sein Wesen treibenden Kosmos einzureden sucht…Die ungeheure, atemberaubende Geschichte des Kosmos hat ihren letzten Sinn darin, dass innerhalb dieser Geschichte scheinbar bloß punktförmig unzählige Geschichten des Geistes und der Freiheit sich ereignen können“
Karl Rahner „Bilanz des Glaubens“, München 1985, S. 118 – 127 f – aus „Buch Gottes-Buch des Menschen“ , SW 30, 179-187

Mit diesem „letzten Sinn“ geht die Hoffnung einher, dass wir auch sorgsam(er) mit diesen Erkenntnissen umgehen, damit Homo Sapiens Segen und nicht Fluch für Um- und Mitwelt ist. Und eine andere Hoffnung bleibt ebenfalls, eine, die uns unmittelbar und direkt angeht, auf die wir nicht verzichten können – um des Menschseins willen. Wenn wir auch immer mehr und besser verstehen, wie etwas geworden ist, sollten wir das Staunen darüber nicht verlieren, dass überhaupt etwas geworden ist. Wer das Staunen nicht verlernt, gerät auch nicht so leicht in Gefahr, das Danken zu verlernen. Man könnte fast formelhaft formulieren: Der religiöse Mensch ist ein dankbarer Mensch. Und umgekehrt gilt sicherlich auch, dass ein dankbarer Mensch etwas von dem ahnen lässt, von dem- ungeachtet aller Unterschiede – sämtliche Religionen künden. 

Bild von MiKi-STUDIO auf Pixabay

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