Eine neue Meditation

Erfahrung der geistigen Transzendenz des Menschen als Erfahrung der Gnade 1

„An dieser Stelle aber irrt Rahner groß, mitsamt der katholischen Kirche…“ 2

Es gibt Sätze, die aufhorchen lassen, die herausfordern. Gerade dann, wenn man sich mit der Theologie Karl Rahners näher befasst und seine Art, seinen Glauben ‚durchzubuchstabieren‘, als hilfreich, als tatsächliche Lebenshilfe für sich selber erfahren hat. Diese Aussage Drewermanns irritiert umso mehr, als Drewermann selber in vielen umfangreichen Werken deutlich gemacht hat, wie sehr der Mensch in all seinen Bezügen auf Gott verwiesen, ja angewiesen ist. Damit bringt Eugen Drewermann ein wesentliches Anliegen Karl Rahners zur Sprache. Was steckt hinter dieser Beobachtung Drewermanns, was hat es mit dem ‚Irrtum‘ Rahners auf sich?

Keine Ironie, kein Zynismus

Der Mensch, so Drewermann, wird von einem existentiellen Schwindel erfasst, wenn ihm zu Bewusstsein kommt, wie begrenzt, wie unfertig, wie abhängig er sich in der Welt vorfindet. Angesichts dieser Situation – theologisch spricht man von Kontingenz – erfasst ihn Angst. Eine grenzenlose Angst, die sein ganzes Leben durchtönt, wie ein Generalbass in der Musik. Eine Angst, die absolut ist, die nur beruhigt werden kann, wenn eine liebende Person imstande ist, dieser ‚absoluten Kontingenz‘ menschlichen Seins standzuhalten. Das ist das Grundthema Eugen Drewermanns, das er facettenreich durchdekliniert. Und erst im Blick auf den Mann aus Nazareth-so Drewermann- kann es uns gelingen, angesichts der Welt, wie wir sie vorfinden, an einen GOTT zu glauben, bei dem das VATER-SAGEN nicht in Ironie oder Zynismus abgleitet. 

Angesichts dieses ‚Befundes‘ drängt sich erst recht die Frage auf, worin denn Rahner „mitsamt der katholischen Kirche“ geirrt hat. Kommt in seiner Theologie etwa die Angst nicht oder zu wenig vor? Ist die Theologie allgemein zu ‚äußerlich‘, wenn und weil sie zu wenig Erkenntnisse der Psychologie thematisiert? In diese Richtung scheint die Kritik zu gehen, die Drewermann auch in seiner Neuauflage des „Kleriker“-Buches wiederholt:  

„Die Grenze der RAHNERschen Theologie wird immer wieder dort sichtbar, wo das <<Unten>> seiner Gedanken endet: an der Ebene von Gefühlen und Affekten, an den Bereichen des Unbewussten… die Intentionen und Impulse RAHNERS werden allererst wirksam, nachdem die neurotisierenden Aufspaltungen zwischen Bewusstsein und Unbewusstem …überwunden sind. “ 3

Eugen Drewermann lehnt Intentionen und Impulse Rahners also nicht ab, ganz im Gegenteil. Dem Text ist zu entnehmen, dass er hofft, dass sie wirksam werden.  Doch er macht darauf aufmerksam, dass sie erst dann wirksam werden (können), wenn die Ebene des Unbewussten nicht ausgeblendet wird. Ist das also im Kern seine Kritik an Rahner „mitsamt der katholischen Kirche“, dass die Glaubensvermittlung zu sehr äußerlich ist und dort verbleibt? Dass und weil der Mensch in seinen vielfältigen Bezügen nicht oder nicht hinreichend zur Geltung kommt bzw. in den Blick genommen wird? Dass viele anthropologischen Gegebenheiten und Befindlichkeiten, Strukturen und Entwicklungen in der Theologie allgemein ignoriert, unbeachtet bleiben? Das scheint wohl insofern auch bei Rahner der Fall zu sein, weil Drewermann in diesem Zusammenhang bei Karl Rahner einen „abstrakten Idealismus…im Umgang mit seinem Begriff der transzendentalen Freiheit“ 4 ausmacht. 

Anonymer Christ

Die kritische Anmerkung Eugen Drewermanns soll uns Anlass sein, genauer hinzuschauen. Denn es gibt auch jenen Aspekt christlichen Glaubens, für den Karl Rahner viel Kritik hat einstecken müssen, für den er den Ausdruck „anonymer Christ“ geprägt hat. Er wird in diesem Zusammenhang keine geringe Rolle spielen. Rahner hat zwar immer betont, dass es ihm nicht um die Begrifflichkeit geht. Er lud seine Kritiker ein, bessere Begriffe für jenen Sachverhalt zu finden, der ihm sehr am Herzen lag. Und niemand anderes als Eugen Drewermann hat das, worum es Karl Rahner beim ‚anonymen Christen‘ geht, eindrücklicher und anschaulicher beschrieben: 

„Die Frage bleibt, wie subjektiv reflex und ausdrücklich dieses Bekenntnis sich darbieten muss, um wahr zu sein. So wie es Leute gibt, die sich den Worten nach als Christen zu erkennen geben, obwohl in Wirklichkeit ihr Leben einem skandalösen Götzendienst gleichkommt, so wird es andere geben, die den Worten nach nicht sagen würden, dass sie Christen seien und die es doch entsprechend dem <<empirischen>> Kriterium in vollem Sinne sind. Wie viele gibt es, die wie selbstverständlich aushalten unter schwierigsten Bedingungen – an der Seite eines schwererkrankten Mannes, eines dement gewordenen Vaters, eines drogenabhängigen Sohnes? Sie fragen nicht lange nach Begründungen und Prinzipien, doch die Treue, die sie leben, hat etwas von Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter…“ 5

Die Bedeutung des Mannes aus Nazareth ist unbestritten. Doch es gab, gibt und wird wohl immer Menschen geben, die Jesus nie kennenlernen oder ihn nur unzureichend oder gar verzerrt kennenlernen bzw. kennengelernt haben, die aber in ihrem Tun verwirklichen, um was es Jesus in seinem Leben, in seinem Tod und seiner Auferstehung ging – um die glaubhafte Vermittlung bedingungsloser Liebe aus der Erfahrung des unbedingten Angenommenseins durch jenes absolut liebende Geheimnis, das Jesus VATER nannte. Er lud uns ein, diesem SEINEM VATER unbedingt zu vertrauen als SEINE KINDER.  Jesus begründet eine legitime Liebe zu allen und zu allem, damit die Mütterlichkeit und Väterlichkeit Gottes in einer alles umfassenden Geschwisterliebe in SEINER SCHÖPFUNG erfahrbar wird. Er legitimiert Vertrauen und Hoffnung in das Leben trotz aller Absurditäten und Schrecklichkeiten. Diese Vermittlung von Vertrauen, Hoffnung und Liebe war, ist und wird in aller Zukunft Aufgabe von Kirche sein – und bleiben! 

Erfahrung der geistigen Transzendenz des Menschen als Erfahrung der Gnade 6

Drewermann formuliert präzis, um was es in diesem theologischen Gespräch geht, wenn er feststellt, dass die „Frage bleibt, wie subjektiv reflex und ausdrücklich dieses Bekenntnis sich darbieten muss, um wahr zu sein.“ Es wird immer wieder neue Erkenntnisse in sämtlichen anthropologischen Wissenschaften geben, seien sie soziologischer Natur oder psychologischer, seien es Erkenntnisse struktureller Art oder andere, beispielsweise der Gesprächsführung oder der Verhaltenstherapie. Sie alle verdienen es, ernst genommen und beachtet zu werden in einer verantwortlichen Pastoral. Sie alle umfassend zu kennen und entsprechend zu berücksichtigen im kirchlichen Verkündigungsdienst, würde allerdings per se eine Überforderung bedeuten. Diese Einsicht würde zudem das Wichtigste auslassen bzw. übersehen, was unser Glaube bezeugt und verbürgt. Der Mensch ist nie allein. Er ist – das war das jahrhundertealte Thema im so genannten ‚Gnadenstreit‘ – nie ein ‚rein natürlicher‘ Mensch, dem dann ‘mal so eben die ‚Gnade Gottes‘, seine Zuwendung irgendwie – rein äußerlich und fein säuberlich von jeglicher Erfahrung getrennt – hinzu gegeben wird. Mit den Worten Karl Rahners gesprochen:

„Wenn man zu positivistisch-extrinsezistisch hier arbeiten würde, dann hätten die Menschen von heute mindesten den Eindruck, man erzähle ihnen irgendeine geheimnisvolle Sache, die möglicherweise ganz klar und richtig ist, mit der sie in der Konkretheit ihres Lebens aber nichts zu tun haben.“ 7

Mir ist in diesem Zusammenhang die Spiritualität des Heiligen Ignatius von Loyola hilfreich geworden, wie sie Karl Rahner u.a. in seinem Buch „Einübung priesterlicher Existenz“ 8 erschließt. In einem frühen Aufsatz sagt Karl Rahner zu dieser geistlichen Grundhaltung:

„In Jesus Christus hat der lebendige persönliche Gott den Menschen angeredet. Damit ist eine erschreckende Tatsache in das Leben des Menschen getreten, die jeden Versuch einer in sich geschlossenen, innerweltlichen Harmonie der menschlichen Existenz verunmöglicht…“ 9

In diesen wenigen Worten kann deutlich werden: Gott spricht uns Menschen an, jeden Einzelnen von uns. Darum kann und darf es nie ein absolutes, ‚gerundetes‘, abgeschlossenes Bild vom Menschen geben, der ‚beruhigt‘ in sich ruhen könnte. Gottes ‚Größer-Sein‘ führt uns immer wieder über uns hinaus. Und alles, was uns im Leben begegnet, ist wertvoll, wichtig, zu beachten. Niemals aber darf Endliches uns so gefangen nehmen, dass wir ihm absolut verhaftet bleiben. Der Ruf Gottes lässt alles indifferent werden. Dieses Abstandhalten und Abstandnehmen von allem – das ist die tägliche Aufgabe und Herausforderung des Christen! Sie hat man nie ‚bestanden‘, sie ist nie zu Ende! Sie muss immer wieder, täglich neu ‚eingeübt‘ werden.   

Über den Menschen, den realen Menschen ‚aus Fleisch und Blut‘ schreibt Karl Rahner in den Spuren des Hl. Ignatius von Loyola:      

„Wenn wir einmal wissen, dass der Geist Gottes durch die Taufe, durch die Rechtfertigung, in der Liebe in uns wirklich lebt, dann ist für uns verständlich, dass wir das in der letzten Tiefe unseres geistigen Daseins erfahren: den Hunger nach Gott, jene Absolutheit und Unendlichkeit unserer Ansprüche, jene Sehnsucht nach dem ewigen Leben, jenen letzten Protest im Grunde unseres übernatürlich erhobenen Daseins gegen den Tod, jenen Mut der Indifferenz, das konkrete endliche Gut in Distanz von sich selbst zu rücken, weil es gar nie das absolut Notwendige zur Erfüllung unseres Wesens ist…

Und weiter:

„…das, was wir tun, was wir in Freiheit setzen, wonach wir uns sehnen-unsere Angst, unsere Liebe, unsere Hoffnung, unsere Seligkeit, unsere freie Entscheidung, unsere Treue – das ist die Wirklichkeit der geistigen Person, das sind nicht Randerscheinungen, als ob das Eigentliche, Wirkliche, Reale der geistigen Person als eine tote, dumpfe, sich selbst nicht bewusste Wirklichkeit darunter läge.“ 10

„Wir haben den Heiligen Geist, und wir können sagen: Überall dort, wo wir glaubend, hoffend und liebend uns loslassen und über die kreatürliche, innerweltliche, endliche Wirklichkeit in wahrhaftem Verlangen und in wahrhaftem Mut hinausgreifen, überall dort, wo wir die Indifferenz üben, und zwar nicht nur theoretisch, sondern in der Entscheidung unseres eigenen innersten Wesens, überall dort, wo wir die an das Licht in der Finsternis dieser Welt Glaubenden bleiben, überall dort, wo wir das Kreuz Christi aushalten, ist das, was wir leben und erfahren, wahrhaftes Leben des Heiligen Geistes.“ 11

Theologie aus der „Gestimmtheit des Beters“

Rahners Theologie schließt nicht ab. Das Gegenteil ist der Fall. Sie integriert und nimmt sämtliche Dimensionen menschlichen Seins an und ernst. Sie ist allerdings ein einziges Plädoyer dafür, sich nirgendwo in irgendeinem ‚Bezirk‘ unseres Daseins ganz zu Hause zu fühlen. Weil wir durch GOTT angesprochen werden, ist es für uns – um des Menschseins willen – wesentlich, offen zu sein und offen zu bleiben. Das muss immer wieder neu eingeübt werden. Die Gänge unseres Lebens müssen immer wieder neu ‚freigeschaufelt‘ werden vom Schutt des Alltags, von seinen Sorgen und Nöten, damit der Blick auf IHN nicht getrübt wird oder verlorengeht. Rahners Theologie ist von seinen Ursprüngen daher zu verstehen als „Theologie aus der ‚Gestimmtheit des Beters‘ heraus“. Diese, von Rahner selbst gewählte Formulierung 12, beschreibt betend- praktisches Sichbeziehen auf Gott. 

„Die „Gestimmtheit des Beters“ „erreicht ihren eigentlichen Logos nicht in der begrifflichen Kommunikation über Gott, sondern in der preisenden Anbetung Gottes. Theologie will hinführen zu dieser theoretisch-praktischen Haltung des Gebetes und will selber Teil dieses heilshaften Grundvollzuges christlicher Existenz sein.“ 13

Wenn das Leben aus der „Gestimmtheit des Beters“ immer unter dem Gnadenangebot Gottes steht, dann ist es auch immer die Gnade Christi. Sie ist etwas anderes als ein „abstrakte(r) Idealismus.“ 14 Rahners gesamte Theologie ist Gnadentheologie. Sie kommt von der Erfahrung Jesu Christi in dem Maße her, wie sie zu ihm und mit ihm hineinführt in das Geheimnis des absolut unbegreiflich liebenden Geheimnisses, das wir ‚GOTT‘ nennen. 

„Erfahrung der Gnade Christi- damit scheint ein oder gar das Grundthema der Theologie Karl Rahners bezeichnet zu sein, das in den verschiedensten Fragestellungen bis hin zum Problem eines „anonymen Christentums“ zur Entfaltung drängt. In einem Text, den Rahner selbst mehrfach wiederaufgenommen hat und der somit besonders charakteristisch für sein theologisches Denken und Bemühen sein dürfte, klingt es nochmals an: „Man sieht Geisterfahrung und Teilnahme am siegreichen Tod Jesu, an welchem das wirkliche Glücken unseres Todes allein, und zwar in einer Glaubensgemeinschaft erfahren wird, sind also identisch. Der Kelch des Heiligen Geistes ist identisch in diesem Leben mit dem Kelch Christi. Ihn aber trinkt nur der, der langsam ein wenig gelernt hat, in der Leere die Fülle, in dem Untergang den Aufgang, im Tod das Leben, im Verzicht das Finden herauszukosten. Wer es lernt, macht die Erfahrung des Geistes, des reinen Geistes, und in dieser Erfahrung die Erfahrung des Heiligen Geistes der Gnade. Denn zu dieser Befreiung des Geistes kommt es im Ganzen und auf die Dauer nur durch die Gnade Christi im Glauben. Wo ER diesen Geist befreit, befreit er ihn aber durch die übernatürliche Gnade in das Leben Gottes selbst hinein.“ (XIII, 246 f; vgl. III, 109; TM 5, 31)“ 15

Ein frühes Gebetswort Karl Rahners soll diese Überlegungen beschließen. Es kann eindrucksvoll zeigen, wie sehr wir den konkreten Menschen ernst- und annehmen können. Annehmen, um ihm zu zeigen: Du bist immer schon mehr, als du dir je einzugestehen wagst. Begnüge dich nicht mit allem, vor allem nicht mit allem  Tand, was dir angeboten wird. Vieles im Leben ist wichtig, schön und dir zur Freude gegeben. Aber wenn es dich zu einem „harmonischen Humanismus“ verführt, können seine Maße nur ‚kümmerlich‘ sein. 

„Wenn alle Versuche, das einzig Wichtige… aus dem Grund des Herzens auszugraben, gescheitert sind und es immer wieder am Ende sich herausstellt, dass das Gefundene – der Mensch ist, der sich auf die Dauer nicht anbeten kann, weil dieser Gott doch zu armselig ist, dann sagt das Wort Gottes… Zutiefst in den Abgründen des Menschen lebt … Gott… wirklich Er selbst, …jene Unendlichkeit, die uns sowohl befreit von der versklavenden Gewalt der menschlichen Seelenmächte (die, in sich endlich, uns in ihrer hungernden Unersättlichkeit eine Unendlichkeit nur vorlügen) als auch erhebt über die im letzten doch kümmerlichen Maße eines harmonischen Humanismus, in dem alles so geformt wird, dass es enge wird.“ 16

„Inmitten der nahen Unbegreiflichkeit Gottes zu wohnen, von Gott selbst so geliebt zu werden, dass die erste und letzte Gabe die Unendlichkeit und Unbegreiflichkeit selber ist, das ist erschreckend und selig zumal. Aber wir haben keine Wahl. Gott ist mit uns.“ 17


  1. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970, S. 272 ff ↩︎
  2. Eugen Drewermann „Richtet nicht!“, Band III, Ostfildern 2023, S. 486 ↩︎
  3. Eugen Drewermann „Kleriker“, Olten 1989, S. 765, Anmerkung 6 – ebenso in der Neuauflage 2019 Kevelaer ↩︎
  4. Eugen Drewermann „Richtet nicht!“, Band III, Ostfildern 2023, S. 485 ↩︎
  5. Eugen Drewermann „Wendepunkte“, Ostfildern 2014, S. 223 – 230 ↩︎
  6. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970, S. 272 ff ↩︎
  7. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970, S. 275 ↩︎
  8. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970 – Zu diesem Werk gibt Nikolaus Schwerdtfeger in „Gnade und Welt“ (Freiburg 1982, S. 65) den bedeutsamen Hinweis, ohne den dieses Werk Rahners nicht zu verstehen ist, dass nämlich priesterlich bei Karl Rahner „zuallererst christlich“ meint. Darum steht die „Einführung in den Begriff des Christentums“ gleichwertig neben der „Einübung priesterlicher=christlicher Existenz“. Sinnvoll glauben kann man nur in „intellektueller Redlichkeit“, doch Glaube geschieht nicht primär in der Reflexion. Sie ist nicht sekundär im Sinne von zweitrangig. Wohl aber insofern, dass der Lebensvollzug, auf den im Glauben reflektiert wird, umfassender und vorausgehend ist als jegliche Reflexion darauf! Glaube ist ist immer „Glaube inmitten der Welt“ (Buchtitel von Karl Rahner).  ↩︎
  9. Sämtliche Werke Karl Rahners, Band 7 (SW 7), S. 340 f ↩︎
  10. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970, S. 272 ff ↩︎
  11. Karl Rahner „Einübung priesterlicher Existenz“, Freiburg-Basel-Wien 1970, S. 274 ↩︎
  12. Karl Rahner Sämtliche Werke 17/ 2, Freiburg-Basel-Wien 2002, S. 1072 f ↩︎
  13. Ralf Miggelbrink „Ekstatische Gottesliebe im tätigen Weltbezug“, Altenberge 1989, S.284 ↩︎
  14. Eugen Drewermann „Richtet nicht!“, III, Ostfildern 2023, S. 485 – „…jetzt steht in der Tat, wie es offenbar soll, der Rachen der Hölle bereit, sich zu öffnen, um die Verdammten auf ewig in sich aufzunehmen. Das geschieht unausweichlich durch den abstrakten Idealismus RAHNERS im Umgang mit seinem Begriff der transzendentalen Freiheit.“  ↩︎
  15. Nikolaus Schwerdtfeger „Gnade und Welt“, Freiburg-Basel-Wien“ 1982, S. 428 ↩︎
  16. Beten mit Karl Rahner“, Freiburg-Basel-Wien 2004, 2 Bände; Band 1 „Von der Not und dem Segen des Gebetes“, S.71f ↩︎
  17. Gebetstext Karl Rahners aus Karl Rahner „Gebete des Lebens“, Freiburg-Basel-Wien 1984, S. 12 – ursprünglich aus „Was sollen wir jetzt tun?“, Freiburg-Basel-Wien 1974, S.59 ↩︎

Bild mit KI von ChatGPT (Thomas Hoffmann)

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