Der Mensch lebt nicht vom Brot allein …

Wochenimpuls April 2025-3

„Der Mensch lebt nicht vom Brot der Machbarkeit allein, er lebt als Mensch und gerade in dem Eigentlichen seines Menschseins vom Wort, von der Liebe, vom Sinn. Der Sinn ist das Brot, wovon der Mensch im Eigentlichen seines Menschseins besteht. Ohne das Wort, ohne den Sinn, ohne die Liebe kommt er in die Situation des Nicht-mehr-leben-Könnens, selbst wenn irdischer Komfort im Überfluss vorhanden ist.“ 1

Ein erster Fingerzeig, wie es um das Menschsein steht, finde ich in dieser Überlegung. Dankbar bin ich dafür, weil mir scheint, dass das Verbot des Positivismus, der Doktrin also, nach der nur das sinnvoll befragt werden kann und soll, das messbar und wägbar ist, uns im Eigentlichen blind macht. Blind für die vielleicht wesentlichste Dimension unseres Seins, die eben nicht im Machen und Können besteht. Der Mensch hat sich das Leben nicht selbst gegeben, er ist immer zugleich ein Mit-Mensch und keine Monade, die selbstberuhigt in sich verharrt, die auf nichts und niemanden angewiesen ist. 


  1. Joseph Ratzinger „Einführung in das Christentum“, München 1968, (Neuausgabe 2000), S. 47x ↩︎

Bild von Alicja auf Pixabay

gerne teilen